„Zusammenwachsen können wir ja schon alleine rein geografisch nicht.“ So wird der Waldseer Verbandsgemeindebürgermeister Otto Reiland am vergangen Dienstag in der Rheinpfalz zitiert.
Das ist in soweit nicht falsch, als dass zukünftige Wohngebiete wohl kaum bis zu den Ortsgrenzen stoßen werden, wie es etwa in Bobenheim-Roxheim der Fall ist. Und doch muss spätestens in fünf Jahren ein gemeinsamer Flächennutzungsplan erstellt sein. Hierin wird es gerade um das geografische Zusammenwachsen gehen. Wir müssen, neben Wohn- und Gewerbegebieten auch über Naturschutzgebiete oder über die gemeinsamen Naherholungsgebiete auf dem Gebiet der neuen Verbandsgemeinde sprechen, wenn der Verein „Erholungsgebiet in den Rheinauen“ die Zuständigkeit abgibt. Wir müssen über die Feuerwehren sprechen, deren Zusammenwachsen im Wortsinne überlebenswichtig ist. Und wir müssen über eine bedarfsorientierte Verkehrs-Infrastruktur sprechen, die gerade geografische Grenzen überwindet.
Auch wenn ein Zusammenwachsen nach Reilands Einschätzung nicht möglich ist und auch Jürgen Jacob hier wenig Chancen sieht: es passiert. Nicht sofort und im Hauruck-Verfahren. Nein, überall da, wo gemeinsame Interessen, Aufgaben oder Probleme entstehen oder erkannt werden. Und ... es geschieht schon jetzt.
Gut sieht man dies beim Hochwasserschutz. Hier hatte die gemeindeübergreifende Bürgerinitiative Hochwasser- und Naturschutz (B.I.H.N.) dem Altriper Bürgermeister Jacob die entscheidenden Sachargumente für die bislang erfolgreiche Auseinandersetzung um den geplanten Polder geliefert. Und hier hat sich schon so etwas wie eine gemeinsame regionale Identität der Bürger/inenn in den Gemeinden Waldsee, Altrip und Neuhofen entwickelt.
Und um diese Prozesse anzustoßen und gewinnbringend für jede einzelne Ortsgemeinde - aber auch für das Große Ganze - zu entwickeln, brauchen wir einen Bürgermeister, der eben nicht nur „Verwaltung“ ist. Einen Bürgemeister, dem das Zusammenwachsen schon jetzt wichtig ist und der dieses große neue Gebilde als Chance sieht. Als Chance für vier starke Ortsgemeinden, die, bei allem eigenen Charakter und Selbstständigkeit, auch Teil einer neuen Familie sind. Hierfür steht unser Kandidat Andreas Seibert. Und hierfür bittet er und bitten wir um Ihre Stimme.
Wir werden zusammenwachsen. Im Großen wie im Kleinen. Und es wird uns guttun.
In diesem Sinne: Nutzen Sie die Möglichkeit der Wahl am kommenden Sonntag.
Liebe Grüße,
Michael Müller
SPD-Ortsvereinsvorsitzender Neuhofen
Noch etwas: für Otto Reiland mag der Name nicht wichtig sein (ebenfalls lt. Rheinpfalz) - dennoch hält er an „Verbandsgemeinde Waldsee“ fest.
Für uns ist der Name wichtig. Als „Wortmarke“ für das „Dach“ Verbandsgemeinde, unter dem sich die vier Ortsgemeinden wiederfinden. Ohne das Gefühl, es gäbe einen „Haupt“ort. Aber mit dem Gefühl: „Wir sind gleich“. Und da passt der Namensvorschlag „Verbandsgemeinde Rheinauen“ prima - schon alleine rein geografisch ... :)